Kinder in geschlossenen Einrichtungen

Buchinfo: Kinder in geschlossenen Einrichtungen
Gefühls- und geschlechtslose Wesen
2. Auflage 1994m 316 Seiten.
Paperback DM 39,00, SFr 41,00. Ös 304,20.
ISBN 3-89501-043-X
 
Über das Buch: Noch immer wird viel Unverständliches über Heimkinder verbreitet. Sie werden als gebrandmarkt hingestellt und sind scheinbar für ihr Leben gezeichnet. Bemerkenswert sind folgende Aussagen:
"Was wissen wir über das Kind im Heim? Eine eindeutige Antwort scheint es nicht zu geben... Es könnte jedoch auch der Fall sein, dass Kinder mit unserer Art zu denken überhaupt nicht zu erreichen sind".
(H. Kupffer, Hrsg., Einführung in Theorie und Praxis der Heimerziehung, UTB 657, 5. 93)

Nun gibt es eindeutige Antworten!
  • Kinder in Geschlossenen Einrichtungen sind nur noch Objekte. Sie sind "gefühls- und geschlechtslose Wesen".
  • Geschlossene Einrichtungen begünstigen die Züchtigung von Kindern. Züchtigung dient nur der Heranbildung von Marionetten und menschlichen Wracks.
  • Erzieher in geschlossenen Einrichtungen sind bestenfalls Heimkindbetreuer. Es bleibt ihnen in der Regel nur die Möglichkeit, sich auf die Stufe von Neoprimitiven zu begeben, die verzweifelt auf ihre urzeitliche Muskelkraft zurückgreifen um noch eine Art persönliche Dominanz zu verspüren. Mit Erziehung hat dies nichts mehr zu tun.
  • Die Sozialarbeiter des Jugendamtes, die Kinder in Geschlossene Einrichtungen befördern, sind primär nur Sachbearbeiter in Sachen "Heimkindangelegenheiten". Die Sozialarbeiter sind eingebunden in unsere bürokratische Ordnung, in der Kindeswohl kaum Platz zu haben scheint.
  • Für Juristen der Vormundschaftsgerichte ist der Begriff Kindeswohl scheinbar nur ein Fremdwort. Sie beherrschen das Jonglieren mit Paragraphen und stützen sich in ihren Urteilen auf Sachbearbeiter in Sachen "Heimkindangelegenheiten".
 
Inhaltsverzeichnis: (Auszugsweise) 1. Einleitung
2. Der Bruch mit dem Elternhaus
3. Das Kinderheim - eine Totalorganisation
   3.1. Was ist eine Organisation
   3.1.1. Zielgerichtetheit
   3.1.2. Zusammenhalt
   3.1.3. Selbsterhaltung (Dauerhaftigkeit)
   3.1.4. Umweltabhängigkeit
   3.1.5. Mitgliedschaft
   3.1.6. Die Organisationsstruktur
   3.1.6.1. Die formale Organisationsstruktur
   3.1.6.1.1. Die Arbeitsteilung (Spezialisierung)
   3.1.6.1.2. Die Koordination
   3.1.6.1.3. Das Leitungssystem (Konfiguration)
   3.1.6.1.4. Die Kompetenzverteilung (Entscheidungsdelegation)
   3.1.6.1.5. Die Formalisierung
   3.1.6.2. Die Rollenstruktur
   3.1.6.3. Die Kommunikationsstruktur
   3.1.6.4. Die Autoritäts- und Herrschaftsstruktur
   3.2. Menschliches Verhalten in Organisationen
   3.3. Ausdrucksformen menschlichen Verhaltens (Verhaltensformen)
   3.3.1. Identifizierung
   3.3.2. Mystifizierung (Mystizismus)
   3.3.3. Idealisierung
   3.3.4. Emotionalität
   3.3.5. Sexualität
   3.3.6. Interessensdurchsetzung
   3.3.7. Statusdarstellung u. Territorialität
   3.3.8. Vermeidungsverhalten
   3.4. Was bedeutet Totalorganisation
   3.4.1. Welche Ziele hat das Kinderheim?
   3.4.2. Der Heimalltag
   3.4.2.1. Die Einbindung ins Kinderheim
   3.4.2.2. Die formalen Strukturmerkmale
   3.4.2.2.1. Die Arbeitsteilung
   3.4.2.2.2. Die Koordination
   3.4.2.2.3. Die Leitung
   3.4.2.2.4. Die Kompetenzen
   3.4.2.2.5. Die Formalisierung
   3.4.2.3. Die Rollenstruktur
   3.4.2.4. Die Kommunikationsstruktur
   3.4.2.5. Die Autoritäts- und Herrschaftsstruktur
   3.4.2.6. Wirkungen auf die Verhaltensformen
   3.4.3. Zusammenfassung
4. Die Pflegeeltern
   4.1. Was ist eine Familie
   4.2. Die Einbindung in eine Pflegefamilie
5. Alternativen zur Erziehung in der Familie
   5.1. Grundlegende Betrachtungen
   5.2. Zusammenfassende Aussagen zum menschlichen Verhalten
   5.3. Die Stellung eines Pflegekindes im demokratischen
          Erziehungsumfeld
   5.4. Familienähnliche Institutionen
   5.4.1. Das Albert-Schweitzer-Kinderdorf
   5.4.2. Das SOS-Kinderdorf
   5.4.3. Das Kleinstheim
   5.4.4. Kinder in Tagesbetreuung (Erziehungsgruppe)
   5.4.5. Ein Sozial-Integratives Zentrum
   5.4.6. Schlußfolgerungen
6. In der Erziehung gibt es keine Patentrezepte
Anlage: Antworten meiner Geschwister
Literaturverzeichnis